spot: jodorowsky (4/x) „la danza de la realidad”
22. Juni
ab 20:00 uhr
„la danza de la realidad“ ist ein vulkanausbruch, ein geniales und kompromissloses werk irgendwo zwischen surrealität, magischem realismus, autobiographie, spiritualität und psychoanalyse. kurz gesagt, der film ist das, was man im englischen zu treffend mit mind fuck umschreibt. zwar hat der film eine stringente und nachvollziehbare geschichte, die sich stark aus der biographie des filmemachers speist, doch diese wird eben nicht mit den üblichen narrativen mitteln erzählt. im film geht es um den kleinen alejandro (jodorowsky inszeniert hier seine jugend), der unter seinem tyrannischen vater (jeremias herskowits, der sohn jodorowskys) leidet. dieser will aus ihm unbedingt einen richtigen mann machen, einen starken mann, der keine angst hat und nicht an mutters busen hängt. und das ist gar nicht so einfach, denn nicht nur hat mutter einen großen busen (tatsächlich und auch metaphorisch), sondern sie ist auch die melancholie in person, welche sich dadurch ausdrückt, dass sie alle äußerungen ausschließlich in operngesang macht, stöhnen beim sex eingeschlossen. als der kleine alejandro bei einem trauerzug für einen verbrannten feuerwehrmann in ohnmacht fällt, fühlt sich der vater in seiner ehre so beschämt, dass er davon geht. er will seine männlichkeit zurück erobern, indem er den verhassten general ibañez tötet. doch er scheitert kläglich. regie und drehbuch: alejandro jodorowsky filmbeginn: 20.30 Uhr spot
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