10. November
ab 20:00 uhr
der letzte film der reihe der cineastischen lokalhelden ist mit bodo staiger. staiger, 1949 in düsseldorf geboren, gründete er 1980 die legendäre ndw-band rheingold. im film „der fan“ spielt er das objekt der fanbegierde: die band rheingold liefert den soundtrack zu dem film.
inhalt:
die 16- oder 17-jährige schülerin simone schwärmt für einen star der neuen deutschen welle, der sich mit künstlernamen „r“ nennt. obwohl er ihre glühenden liebesbriefe bisher nicht beantwortet hat, steigert sie sich in den wahn hinein, er müsse auch sie lieben und warte nur darauf, dass sie zu ihm kommt. sie schwänzt die schule und gibt sich in tagträumen der imaginären liebesbeziehung mit ihrem idol hin. nach einem streit mit ihren eltern wegen ihrer schulprobleme reißt simone aus und begibt sich per anhalter nach münchen, wo er bei einer fernsehaufzeichnung auftreten soll. ein älterer autofahrer mit hund nimmt sie mit. als er sie auf einem rastplatz sexuell belästigt, gelingt es ihr zu fliehen.
kritik:
in seinem erscheinungsjahr erhielt der film überwiegend negative rezensionen für den spiegel war der fan im juni 1982 ein „manierierte[r] film“, in dem désirée nosbusch „mit gefrorener mimik“ agiere. bodo staiger spiele „einen bleichen new-wave-musikanten, der singt und aussieht wie frankenstein.“
am 7. juni 1982 schrieb karsten visarius in der frankfurter rundschau: „sexuelle hingabe, mord, zerstückelung und verzehr der leiche: das sind die steigerungsstufen, nach denen schmidt das wahnhaft-regressive abhängigkeitsverhältnis zwischen dem fan und seinem idol anordnet, eine deutung nach dem muster oraler aggression. von dem fragwürdigen schockeffekt […] abgesehen, bleibt der fan jegliche filmische gestaltung jenes soziologisch und psychologisch gewiß aufklärungsbedürftigen phänomens der jugendkultur schuldig.“
u.a. mit desiree nosbusch, bodo staiger
brd, 1982, 90 min.
filmbeginn: 20.30 uhr
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