spot: straßenfilme „limits of control“ (2009)
17. Februar
ab 20:00 uhr
ein geheimnisvoller fremder in einem gut sitzenden anzug kommt in spanien an und macht sich auf den weg, einen auftrag zu erfüllen, der so mysteriös ist, dass teilweise nicht einmal der fremde selbst zu wissen scheint, was sein inhalt ist. bei sich trägt er einen kleinen koffer mit unbekanntem inhalt und einen satz schlüssel. auf verschiedenen stationen trifft der fremde auf undurchsichtige figuren, die rätselhafte botschaften für ihn bereithalten. nur eines ist klar: keine waffen, kein sex, kein mobiltelefon während der arbeit. kritiken: es gibt sie also doch noch, die filme, die nach neuen formen und welten suchen! „limits of control“, der neueste streich von amerikas vorzeige- independentfilmer jim jarmusch ist ein beispiel dafür. (tilda swinton, john hurt, gael garcia bernal u.a. tummeln sich in kleinrollen), die ihm vorträge über kunst, kino oder moleküle halten. eingefangen wird die reise von wong kar-wais stammkameramann christopher doyle, der die spanischen schauplätze (straßen, cafes, wüste) in poetisch ruhige einstellungen taucht. je weiter sich die geschichte entwickelt, desto mehr scheinen sich die bilder vom geschehen zu lösen. wenn der wortkarge protagonist am schluss seinem „widersacher“ (bill murray) gegenübersteht, hat der film sich längst in einer meditation über realität, abbild und kunst verloren. keine handlung wird erkennbar, vielmehr schwelgt jarmusch in zahlreichen „filmischen archetypen“: der stumme outlaw, die schöne blonde, der cowboy, gangster, musiker, spion. dass das ganze auf keinen eindeutig dechiffrierbaren „sinn“ hinausläuft, fällt weiter nicht ins gewicht, vielmehr sollte man sich diesem hervorragenden spiel von wiederholungen und rekursionen aussetzen. „realität ist beliebig“ bekommt der einsame einmal zu hören, ein motto, das gut für den ganzen film pate stehen könnte. es gibt eben keine regeln, oder: „no limits, no control“, wie es nach dem abspann heißt. wem das zu kryptisch, sinnlos oder langweilig ist, bitte sehr. nach ein paar minuten habe ich alle einwände vergessen und genieße diesen großartigen film. (von amazon.de) spot
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