spot: subkulturen (4/5) „this is england“ (2006)
12. Mai
ab 20:00 uhr
es gibt viele missverständnisse über die entwicklung von skinheads und die ursprünge einer kultur, die leider oft mit rechtsradikalismus gleichgesetzt wird. „this is england“ beantwortet viele fragen über die wurzeln von skinheads in der englischen arbeiterklasse und deren spätere politisierung. der zuschauer erlebt die welt der skinheads in den 80er-jahren aus der sicht eines noch recht naiven heranwachsenden, wodurch der film extrem an nähe und authentizität gewinnt. dabei konnte sich regisseur und drehbuchautor shane meadows (dead mens shoes) komplett auf seine hervorragenden darsteller verlassen, wobei besonders der damals erst 13-jährige thomas turgoose (eden lake) zu begeistern weiß. seine darbietung ist realistisch, wirkt lebensnah und ungezwungen. neben turgoose ist es aber vor allem stephen graham (pit fighter), der in erinnerung bleibt. meadows, der in seiner jugend selbst skinhead war, umgeht bewusst abgedroschene klischees und nähert sich ohne umwege einer zeit und kultur, die ihm offensichtlich noch immer am herzen liegt. dennoch betrachtet er diese in ihrer entwicklung durchaus kritisch. der übergang von der politisch unmotivierten jugendbewegung hin zu einigen gewalttätigen rechtsradikalen gruppierungen wird dabei nachvollziehbar und glaubwürdig geschildert. auch die streckenweise vergessenen verbindungen zur reggae- und skakultur in zusammenhang mit jamaikanischen einwanderern werden dabei thematisiert. sein eindrucksvolles portrait der entwicklung von skinheads im england der 80er-jahre gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten filmen, die bis dato zu diesem thema gedreht wurden. die grobkörnige, triste optik und die großartigen darsteller, die sich aus laien und erfahrenen schauspielern rekrutieren, fügen sich zu einem stimmigen gesamtwerk, das nicht nur unterhaltsam, sondern auch informativ ist. (kritik www.moviemaze.de) spot
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