spot:familienleben 1/2 „caché“ (2005)

11. März
ab 20:00 uhr

georges und anne laurent leben in gutbürgerlichen verhältnissen mit ihrem sohn in einer ruhigen strasse der französischen hauptstadt. die idylle wird empfindlich gestört, als georges ein videoband anonymer herkunft erhält, das außenaufnahmen des wohnhauses der laurents inklusive deren ein- und ausgehen zeigen.

weitere videos folgen, die außer den gewohnten aufnahmen auch welche von georges´ elternhaus auf dem land und einen wohnbau in der pariser vorstadt zeigen. georges und anne werden zunehmend unruhiger. als ihr sohn pierrot spurlos verschwindet, verfallen beide in panik und ergeben sich vollends der ansteigenden paranoia. auch wenn michael haneke darum bittet, das ende der geschichte nicht zu verraten, um die spannung zu erhalten – sein film ist kein klassischer thriller, sondern benutzt die schablonen und formeln dieses genres, um seine typischen zentralen themen auszubreiten. dies alles geschieht wie stets bei haneke mit der präzisen und eiskalten logik eines mathematikers, die kein erbarmen kennt mit dem schicksal ihrer figuren. sie sind bestandteil einer versuchsanordnung, bei der es nicht um sie selbst geht, sondern um eine dahinter liegende wahrheit, die es mit aller macht zu verteidigen gilt, um humanistische werte, um menschlichkeit, die laut hanekes schonungslosen gesellschaftsanalysen gefahr läuft, aus dem fokus des interesses zu geraten. (kinozeit)
laufzeit: 117 minuten; regisseur: michael haneke; darsteller: juliette binoche, daniel auteuil, maurice bénichou
die zweiteilige reihe spot: familienleben wird am folgenden montag mit „themroc“ (fr 1973) fortgesetzt.

filmbeginn: 20.30 uhr

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