vortrag: „leergeräumt“ von thomas giese (wandmalgruppe düsseldorf)

17. September
ab 20:30 uhr

düsseldorf und seine öffentlichen bildwelten: wie man die letzten arbeiten der „wandmalgruppe düsseldorf“ aus der stadtgeschichte tilgt. vortrag von thomas giese, mitbegründer der wandmalgruppe düsseldorf.

die große retrospektive der wandmalgruppe düsseldorf, die das düsseldorfer stadtmuseum im jahre 1989/90 zeigte, löste in der stadt eine hitzige debatte über rüstungsexporte, apartheid und die freiheit der kunst aus. der gruppe wurde unterstellt, raf-ähnliche todeslisten ausgestellt zu haben, der kulturausschuss sah sich gezwungen, sich mit der frage „was darf die kunst?“ zu beschäftigen, und eine dienstaufsichtsbeschwerde gegen den damaligen museumsdirektor wieland koenig lief ins leere. an diese retrospektive wurde in einem schmalen gang des museums erinnert, in dem aktuelle protestbewegungen der stadt mit bildern, objekten und fotos dokumentiert wurden. nach der pensionierung von wieland koenig wurde der gang komplett leergeräumt. was bleibt nach dem institutionellen „abräumen“ von stadtgeschichte?

eintritt: frei