themenreihe: heimat
heimat – eine verbindliche definition gibt es dafür wohl nicht. unbestritten ist sie jedoch ein thema, das zur stellungnahme herausfordert, da der begriff einen bezug zum eigenen standort in der welt herstellt. erstaunlicherweise wird die persönliche heimat oft erst in ihrer abwesenheit bewusst. und auch wer sich gerne als global vernetzter weltbürger sieht, wird gelegentlich mit der frage nach dem existenziellen mittelpunkt, nach der herkunft oder mit dem wunsch nach einem ort der geborgenheit konfrontiert. wie so viele emotional besetzte begriffe ist allerdings auch das wort „heimat“ nicht frei von brauner verunreinigung: die nationalsozialisten missbrauchten das heimatgefühl in ihrer propaganda, neonazis setzen dies heute ungebrochen fort. ein naiver umgang mit dem begriff erscheint fragwürdig. in unserer themenreihe „heimat“ versuchen wir, die aktuelle kreative auseinandersetzung mit diesem gegenstand in drei ausstellungen darzustellen. irakli bugianishvili wirft mit seinen collagen aus dokumenten und malerei einen blick auf eine heimat, die fern und rätselhaft erscheint (15.03. – 05.04.). judith bungert verortet mit ihren collagierten illustrationen die spannungen zwischen heimatgefühl und fremdsein in einer kleinstadt (12.04. – 26.04.) und merle feuchtmann dokumentiert mit portraitfotografien und umgebungsbildern das im braunkohleloch verschwundene dorf otzenrath und seine letzten bewohner (10.05. – 31.05.2012). |