16. Dezember
ab 20:30 uhr
die britische zensur stellte im jahr 1929 fest: „dieser film ist offenbar sinnlos, wenn er aber irgendeinen sinn hat, ist dieser gewiss anstößig“, und verbot die aufführung.
die rede ist vom ersten surrealistischen kinowerk der filmgeschichte: „die muschel und der kleriker“ nach einer idee von antonin artaud, gedreht von der feministischen filmpionierin, kritikerin und theoretikerin germaine dulac. dulac wandte sich scharf gegen alle oberflächlichen realismen und suchte eine eigene filmsprache für eine „kunst des moments, der visuellen rhythmen des lebens und der fantasie“. erzählt wird die geschichte eines jungen geistlichen, der sich unverkennbar im ödipalen dreieck zwischen einer unerreichbaren frau und einem jovial-dominanten älteren mann bewegt. traumatisch gefangen in seiner unerfüllten sehnsucht, schwankt er zwischen zerstörungswut und kastrationsangst.
live vertont wird der film von rolf springer („happy gangstas“) und peter witt („rhein“).
beginn: 20.30 uhr
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