spot: straßenfilme (2/3) „the straight story“ (1999)

30. Dezember
ab 20:30 uhr

der film erzählt die wahre geschichte des 73-jährigen rentners alvin straight, der nach sehr langer zeit seinen bruder besuchen will, da dieser einen schlaganfall erlitten hat.
die beiden liegen seit zehn jahren im streit und alvin möchte diesen streit nun beenden. alvin straight besitzt keinen führerschein und möchte nicht gefahren werden, deshalb legt er den 600 kilometer langen weg auf seinem aufsitz-rasenmähertraktor zurück.

regisseur david lynch hat mit „the straight story“ ein langsames roadmovie und bewegendes charakterportrait geschaffen, das berührend ehrlich und schnörkellos das leben eines interessanten mannes beleuchtet – und sich davor verneigt. dabei ist „the straight story“, wie der name schon vermuten lässt, narrativ weitgehend strikt geradlinig aufgebaut und nimmt sich keine zeit für eventuelle nebenplots. muss er auch gar nicht, denn david lynchs wohl konventionellster film kommt trotz sehr langsamem erzähltempo durchweg ergreifend und kurzweilig daher und verzichtet dabei vollständig auf kitsch oder pathos.
er schafft es gänzlich ohne solch manipulativen elemente, eine emotionale verbindung zu den protagonisten aufzubauen, und bebildert mit seinen verbalen rückblenden auch einige der unschönen teile der vergangenheit unseres liebenswerten alten kauzes, der zusammen mit seiner geistig behinderten tochter in einem beschaulichen haus in der kleinstadt laurens, iowa, lebt. nach und nach fühlt man auch sich dieser außergewöhnlichen familie anteilig und lässt sich mehr und mehr vom zauber dieses films begeistern, der in seiner ehrlichkeit jeden berühren muss, der es zulässt.

filmbeginn: 20.30 uhr

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